Geschichten über Kalbe Milde
 

 


 

 

 
Kalbenser Friedhöfe

Bereits in grauer Vorzeit ist die Gegend von Kalbe besiedelt gewesen. davon zeugen verschiedenste Funde von Werkzeugen, Schabern, Pfeilspitzen und ähnlichem. Einige Exemplare können Sie in den Museen der Umgebung aber auch in unserem kleinen Wachhaus auf der Burg betrachten. Die ältesten Begräbnisstätten sind auf dem Petersberg und auf dem Todtenberg zu finden. Hier wurden immer wieder Urnen ausgegraben. Man hatte sich damals aus gutem Grund die höhergelegenen Plätze ausgesucht.
Der Todtenberg war südwestlich vom Petersberg.
Wenn man von der Feldstraße über den Pflaumenweg Richtung Schanzgraben ging, so konnte man rechts den Todtenberg als kleinen Hügel mit einer Kiesgrube finden. In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gingen wir öfter mit unserem Astronomielehrer Kalle Dähnert dorthin um die Gestirne durch ein Fernrohr zu betrachten. Heute ist von dem "Berg" nichts mehr zu finden. Die Grube ist verfüllt und man sieht heute nur noch einen gepflügten Acker.

Der Friedhof an der Kirche
Seit dem Bestehen unserer Kirche befand sich nördlich und östlich von der Kirche der alte Friedhof von einer Friedhofsmauer eingegrenzt. Der Platz vor der Kirche war bebaut. südlich der Kirche an der Stege befanden sich Bauernhöfe und Stallungen. (siehe auch unter/Kirche/Freistellung).
Die letzte Beerdigung an der Kirche fand 1737 statt. Es wird berichtet, dass der Brauer Palm eine Frau die auf seinem Grundstück verstorben war auf dem Friedhof bestatten wollte. Dies wurde ihm verwehrt, da der Friedhof voll war. Er musste die Frau auf dem Friedhof in Vahrholz begraben.
Der Friedhof wurde dann 1841 aufgegeben.
Der Abriss der Friedhofsmauer erfolgte erst 1910.

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die Friedhofsmauer ist deutlich zu sehen

Der Ilsenkirchhof
1738 suchte man dann in Kalbe nach einem neuen Gelände auf dem Bestattungen vorgenommen werden konnte. Nach der ersten Frau Ilse Petzholz, die dort bestattet wurde, erhielt er den Namen Ilsenkirchhof der auch Armeleutefriedhof genannt wurde. Der Friedhof befand sich vor den Toren der Stadt. In etwa dort wo früher die Molkerei stand bzw. heute das Geschäft der Fam. Dannhauer steht.
Bis 1873 wurden die Beerdigungen sowohl auf dem Ilsenkirchhof als auch ab 1837 auf dem neuen städtischen Friedhofe vorgenommen. (Im Kirchenbuch wird der neue Friedhof als "Gottesacker zur 1. Güte" bezeichnet.)
Im Stadtplan von 1885 ist der Friedhof "Ilsenkirchhof" nicht mehr verzeichnet.

Der Städtische Friedhof
1873 war es dann auch mit dem Ilsenkirchhof vorbei.
Der neue Friedhof war bereits ab 1837 dann an der Ecke Feldstraße/ Schulstraße eingerichtet. Der erste der auf dem neuen Friedhof am 03. Mai 1837 bestattet wurde, war Joachim Christoph Hennigs aus Calbe, er war Ochsenknecht auf dem 1. Gut.
Danach begann quasie ein rollierendes System zu greifen.
Der ursprüngliche Friedhof, wird heute noch als, "Alter Friedhof" bezeichnet. Danach wurde der Friedhof dann in nördlicher Richtung ausgeweitet. Nachdem auch dort der Platz nicht mehr ausreichte, so in etwa um 1920 herum, erfolgte dann eine Ausweitung in westlicher Richtung/Richtung Petersberg.
Die Feierhalle wurde Ende der 1950er Jahre erbaut.
Anfang der 1960er Jahre wurde dann der Teil des Friedhofes, der an der Straße lag, aufgegeben. Es entstand eine Grünanlage und an der südlichen Ecke Schulstraße/ Wernstedterstr. eine Gedenkstätte.

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Gedenkstätte für gefallenen Sowjetsoldaten und Widerstandskämpfer, erbaut 06.05.1975 und unmittelbar nach der Wende wieder entfernt.

Zu dieser Zeit (um 1960) wurde auch das Ehrenmal welches auf dem Denkmalplatz stand auf den alten Friedhof umgesetzt. Nach 1990 wurde es dann wieder abgetragen und kam zurück an den alten Standort auf dem Denkmalplatz.(siehe auch unter Rubrik Denkmalplatz)

Der Friedhof der Fam. von Alvensleben
Dieser Friedhof befand sich an der westlichen Ecke. Wernstedterstraße/ Vahrholzerstraße. Es befanden sich dort mehrere Grabplatten und ein Mausoleum.
Mit dem Bau der Tankstelle wurde der Friedhof aufgegeben und die dort gefundenen Zinksärge auf dem "Alten Friedhof" umgebettet.

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Mausoleum

Der jüdische Friedhof
Er befand sich an der Stelle des heutigen Denkmalplatzes. Vermutlich entstand er Anfang des 19. Jahrhunderts. Die letzten Beerdigungen fanden dort 1864 statt.
Bereits 1885 gab es keine jüdische Gemeinde in Kalbe mehr. 1904 wurde der Friedhof aufgegeben. Die Stadt schloß einen Vertrag mit der Jüdischen Gemeinde in Salzwedel. Seitdem darf dieser Platz nicht für Volksbelustigungen genutzt werden.


zusammengestellt von Henning Krüger
 
 
 
 
 
   
  
 

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