Von der Post Tages- und Sonderstempel
Jahrhunderte, bevor die Posten aufkamen, bestanden in den deutschen Ländern Botenanstalten, Sie waren teils von der Staatsgewalt, teils von kaufmännischen, wissenschaftlichen oder politischen Korporationen, teils auch von einzelnen Privatunternehmern eingerichtet. Keine Gebietsgrenze behinderte ihre Ausdehnung, kein Gesetz schloss ihre Wirksamkeit in bestimmte Schranken ein, noch gab es kein kaiserliches Postreservat, kein landesherrliches Postregal. So reiche Momente der Entwicklung diesen Anstalten hiernach auch mochten gegeben sein, so dürftig blieb gleichwohl im Ganzen ihre Wirksamkeit. Wenige nur waren Gemeingut, in der Regel diejenigen, die von Privaten herrührten, und diesen standen leider nur geringe Mittel zur Verfügung. Der ausgesprochenen Zweck der übrigen bestand darin, den Correspondenz-Verkehr ihrer Begründer zu vermitteln: so die Botenanstalten der Fürsten und Universitäten, des Hanse- und des Schwäbischen Bundes, der geistlichen Orden (Stephen, "Geschichte der preußischen Post" S.3.)
Daneben wurde ein ausgedehnter Gebrauch von der gelegentlichen Beförderung durch herumreisende Metzger, durch zur Messe reisende Kaufleute, durch Gerichts- und Kanzleiboten, durch pilgernde Mönche gemacht, "Nicht leicht sah man einen wandernden Mönch ohne Briefsack" (Klüber "Das Postwesen in Deutschland," S10)
Begründer des eigentlichen Postwesens in Deutschland ist die Familie von Taxis, später der Fürsten Thurn und Taxis.
Im Jahre 1504 übertrug der Sohn des Kaisers Maximilians I, Philipp der Schöne, dem Franz von Taxis die Herstellung einer Postverbindung von den Niederlanden an den Hof seines Vaters, an den französischen und spanischen Hof. In der Folge schlossen sich an diese Postkurse, die ursprünglich rein politischen Zwecken dienten, andere an, wurde ihre Wirkung auf wirtschaftliche und private Belange ausgedehnt, 1595 ernannte Kaiser Rudolf II. den Leonhard von Taxis zum General-Reichspostmeister, und Kaiser Matthais belehnte Lamoral von Taxis für sich und seine Nachkommen mit dem General-Reichspostmeister-Amt. Doch setzten sich sehr bald einzelne Reichsstände gegenüber diesem der Familie von Taxis verliehenen Regal (Recht) zur Wehr. Am wirkungsvollsten geschah das durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Bereits seine drei letzten Vorgänger hatten Botenanstalten ins Leben gerufen, die aber allerdings ausschließlich staatlichen Zwecken dienten, Auch die von dem Kurfürsten 1646 eingerichtete Dragonerpost zwischen Berlin einerseits und München und Osnabrück andererseits diente lediglich dem Verkehr des Kurfürsten mit seinen Vertretern auf dem Friedenskongress. Aber sie wurde der Keim zu einem Postwesen, dessen Ausbau der Kurfürst seinem Postdirektor und Amts-Kammerrat Michael Matthias übertrug. Diese nunmehr eingerichtet Post konnte sich allen Gegenbestrebungen der Familie von Taxis gegenüber behaupten, vor allem auch dadurch, dass sie schneller und pünktlicher ihren Betrieb abwickelte.
Bereits zur Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm war neben die reitende eine fahrende Post getreten, welche der Personen und Paketbeförderung diente. Dank der unermüdlichen Tätigkeit des kurfürstlichen Postdirektors Matthias entwickelte die Post eine Schnelligkeit, die allgemein Erstaunen erregte. In einem zeitgenössischen Bericht ist von "fliegender Post" die Rede. Als besondere Vorrechte der Posten finden wir folgende erwähnt und ausgeübt: Durch Hornsignale andere Fuhrwerke zum Ausweichen und die Brücken- und Torwärter zum schleunigen Öffnen der Barrieren zu veranlassen, in Notfällen von den Anwohnern der Straße Hilfe zu fordern, ferner die Befreiung von Fähr-, Brücken- und Wegegeld. Durch das Edikt von 1650 waren die Postbediensteten von bürgerlichen Lasten befreit.
Die erste Nachricht über postalische Angelegenheiten in Kalbe stammt aus dem Jahre 1801. Damals war nur ein einziger Postbediensteter vorhanden, der Postwärter, da kein Umspann stattfand, Er versah diese Funktion nebenamtlich, Dieser Postwärter übergab und übernahm die Post von und nach Kalbe. Es ist aber wohl anzunehmen, dass dieses Postwärteramt schon vor dem genannten Jahre bestanden hat. Dieses Postwärteramt wurde 1801 in der Gerichtsstraße 110 eingerichtet, von dort wurde es dann 1805 nach der Gardelegenerstr. 75 und dann wieder nach der Gerichtsstraße 60 verlegt. Hier verblieb es bis zum Jahre 1886.
In der Franzosenzeit wollte der Unterpräfekt des Distrikts Salzwedel, der Baron Leberecht von Bülow die wirtschaftliche Lage der Stadt Salzwedel heben und schlug deshalb am 15. Februar 1809 u.a. die Einrichtung einer provisorischen Postverbindung von Salzwedel nach Magdeburg über Gardelegen, Neuhaldensleben mit Abzweigung von Gardelegen nach Stendal und von Klötze nach Braunschweig über Brome, Vorsfelde, Wolfsburg vor. Die Post sollte von den festangestellten Grenzjägern oder Gendarmen befördert werden, von denen drei in Salzwedel, je vier in Gardelegen, Stendal und Neuhaldensleben stationiert waren. Diese sollten sich entgegenreiten und die Post austauschen. Zwischen Vorsfelde und Braunschweig sollte die Botenpost des Grafen v.d. Schulenburg-Wolfsburg benutzt werden. Die Post von Salzwedel nach Magdeburg, Braunschweig und Stendal sollte von Salzwedel 36 Stunden gebrauchen. An Porto sollte bezahlt werden für einen Brief von Salzwedel nach Beetzendorf 6 Pfennige, nach Klötze 1 Groschen , nach Brome 1 Gr. 6 Pfennige, nach Vorsfelde 2 Gr. nach Braunschweig 4 Groschen. Zur Übernahme der Postgeschäfte wurde vorgeschlagen: in Beetzendorf der Akzise-Einnehmer Reusche, in Klötze der gewesene Postkaufmann v. Hoff, in Brome der Grenzjäger, in den übrigen Orten die daselbst amtierenden Postbediensteten.
Der Präfekt des Elbedepartements, Graf v.d. Schulenburg-Emden, wollte nichts entscheiden, ohne zuvor den Unterpräfekten von Stendal, v.d.Schulenburg-Bodendorf gehört zu haben. Dieser war ein Gegner des Bülowschen Planes, die Post durch die Gendarmen und durch die Boten des Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg befördern zu lassen, sondern er wollte die Post durch Postbedienstete befördern lassen, da sie ohne Rücksicht auf das Wetter ihren Dienst versahen, was bei den Gendarmen zweifelhaft war. Er reichte einen Vorschlag des Postkommissarius Dulon zu Stendal ein. Dieser schlug u.a. vor, die fahrende Post von Gardelegen nach Salzwedel und umgekehrt statt über Wustrewe über Kalbe a.d. Milde zu leiten. Zur Begründung führte er wörtlich an:" Die fahrende Post zwischen Gardelegen und Salzwedel ist diejenige, die bisher mit Berlin in Verbindung gestanden hat. Wäre die detour (Umweg) über Calbe a.d.Milde nicht sehr groß und kein mehrerer Kostenaufwand zu besorgen, so könnte die Post den Weg statt über Wustrewe über Calbe a.d.Milde nehmen, wenn der Herr Unterpräfekt von Salzwedel solches wünschen sollte." Der Postdirektor Pauli in Magdeburg, der gutachtlich gehört wurde, stimmte diesem Vorschlag im großen und ganzen zu.
Da im Jahre 1809 die Administration des westfälischen Postwesens ihre endgültige Ordnung unter der Leitung des Staatsrates Poitu erhalten sollte und dieser den bisherigen Postinspekteur nach Kassel berief, so gab der Unterpräfekt v.d. Schulenburg-Bodendorf denselben den Dulonschen Vorschlag zur Vorlage mit. Und tatsächlich wurde dieser Vorschlag bei der Neuordnung der westfälischen Post berücksichtigt.
Wer früher auf seiner Reise nach Süden oder Südosten ein Lohnfuhrwerk benutzte, der fuhr nun stolz mit der Post über Beetzendorf, Kalbe a.d. Milde nach Gardelegen, um nun weiter entweder über Oebisfelde, Vorsfelde, Wolfsburg nach Braunschweig oder über Neuhaldensleben nach Magdeburg zu gelangen. Der "Almanach Royal de Westphalis pour lan 1811" (Königlicher Almanach von Westphalen für das Jahr 1811) vermerkt in Kalbe einen Postiexpediteur Hesselbarth. Dieser hatte seinen Amtssitz in der Gardelegener Str. 75, von wo derselbe später nach der Gerichtsstraße 60 verlegt wurde. Mit dieser Postexpedition war ein Umspann verbunden. Im Jahre 1814 kam die große Personenpost von Halberstadt über Gardelegen nach Salzwedel hinzu, die viermal wöchentlich verkehrte. In dem Siegmeyerschen "Allgmeinen Postreisebuch des Jahres 1819" wird dann noch eine reitende Post von Hamburg nach Dessau erwähnt. Diese berührte folgende Orte: Lüneburg, Dannenberg, Lüchow, Salzwedel, Kalbe, Gardelegen, Neuhaldensleben, Magdeburg, Leitzkau, Zerbst. (Von dieser Strecke, der alten Heerstraße "zwischen Machdeborch rund Luneborch op Gardelegen rundSoltwedel" wird bereits in einer Urkunde vom 12. Januar 1487 berichtet, in welcher der Kurfürst Johann denen von Alvensleben zu Calbe an der Milde unter der Bedingung, die Dämme und Wege daselbst in Stand zu setzen und die Reisenden sicher zu geleiten gestattet: ".. von jewelicken Perde, dat in einem pfurewagenen gang rund ower solche Dhemme pfaren werdt drey merkische pennig to dhamgelde to nehmen.")
An dieser Strecke lagen die Oberpostämter Salzwedel, Gardelegen, Magdeburg; Kalbe war Poststation. Als Seitenlinie war von Kalbe eine reitende Post nach Arendsee verbunden. Auch zwischen Kalbe und Gardelegen bestand eine Reitpost, die aber 1820 nach Einrichtung einer weiteren Postverbindung in eine Fahrpost umgewandelt wurde. Von 1832 bestand auch eine Fahrpostverbindung zwischen Kalbe und Stendal mit Kalbe und Stendal als Stationen der Fahrpost von Magdeburg nach Salzwedel, welche Strecke von 1839 ab täglich befahren wurde. In der Folgezeit bestanden lange Zeit die Personenposten von Kalbe nach Gardelegen, Salzwedel und Stendal. Von 1872 an bestand zwischen Kalbe und Kakerbeck eine Botenpost. Später wurden dann von Kalbe nach folgenden Kariolposten (fahrende Landbriefträger) eingerichtet: Kakerbeck, Altmersleben, Kahrstedt, Vietzen, Jeetze, Güssefeld, Bühne.
Im Jahre 1894 bestanden in Kalbe folgende Postverbindungen
Ankommend
a) Kaiserliche Personenpost von Bismark 9 Uhr 10 Min.
b) Private Personenpost von Gardelegen 5 Uhr 15 Min.
c) Fahrender Landbriefträger von Kakerbeck 7 Uhr 15 Min.
d) Privatpersonenpost von Bismark 8 Uhr 30 Min.
Abgehend:
a) Privatpersonenpost nach Gardelegen 6 Uhr 15 Min.
b) Fahrender Landbriefträger nach Kakerbeck 9 Uhr 49 Min.
c) Privatpersonenpost nach Bismark 7 Uhr 50 Min 1 Uhr 10 Min.
Alle diese Posten fielen nach Eröffnung der Kleinbahn Bismark -Beetzendorf im Jahre 1900 fort, da die Kleinbahn die Beförderung der Post von Kalbe übernahm.
Bis zum Jahre 1886 befand sich das Postamt, wie bereits erwähnt , in der Gerichtsstraße 60, von wo es bis zum Jahre 1869 in das Rathaus übersiedelte. Mit zunehmenden Verkehr - es kam der Fernsprechverkehr hinzu - reichten die Räume im Rathaus nicht mehr aus. Das Postamt wurde nach der Salzwedeler Str. 18, jetzt Thälmann-Str., verlegt. Doch nötigten Platz und andere Schwierigkeiten im Jahre 1927 die Deutsche Reichspost zur Errichtung eines modernen Postamtes, das allen Erfordernissen gerecht werden konnte. Es wurde von dem Baumeister Fr. Lümann jr. errichtet und im März 1928 bezogen. Es liegt in der Bahnhofstr. 10, sehr günstig zum Bahnhof.
Über den Geschäftsbereich des Postamtes vor 1870 sind keine Akten mehr vorhanden. Von da ab hatte der Postort selbst 1750 Einwohner, die postalisch zugeteilten Landorte 2420 Einwohner. Im Jahre 1880 zählte der Postort 1800, die Landorte 2630 Einwohner. Im Jahre 1890 betrug die Einwohnerzahl rund 1890 bzw. etwa 2700 Menschen. Im Jahre 1900 war die Einwohnerzahl im Postort fast die gleiche geblieben, durch weitere Zuteilungen von Landorten hatte sich die postalisch betreute Landbevölkerung auf etwa 3000 Menschen erhöht. Während des ersten Weltkrieges sank die Einwohnerzahl. Erst seit 1930 ist wieder ein Ansteigen bemerkbar, in dem Kalbe selbst rund 2000 die postalisch betreute Landbevölkerung durch Zuteilung weiterer Orte auf 4350 Personen stieg. Durch die 1935 erfolgt Landverkraftung bei den Postämtern Gardelegen, Salzwedel und Beetzendorf und der dadurch bedingten Abzweigung der meisten Orte sind nur zwei Ortschaften mit zusammen 300 Einwohnern beim Postamt Kalbe verblieben, während es sonst 24 Ortschaften waren. Die beiden Orte waren Bühne und Vahrholz, die inzwischen eingemeindet wurden. Am 31.12.1999 sind durch die Verwaltungsgemeinschaft Kalbe(Milde) nur noch 2.898 Einwohner für Kalbe (Milde), 108 für Bühne und 114 für Vahrholz zu verzeichnen.
Noch 1900 gehörten zum Amtsbereich des Postamtes Kalbe
Altmersleben, Butterhorst, Bühne, Karritz, Faulenhorst, Güssefeld, Jeetze, Kakerbeck, Kremkau, Kahrstedt, Neuendorf a.D., Vietzen, Wernstedt, Badel mit Jeggeleben, Mösenthin, Thüritz, Zethlingen, Zierau, Großapenburg mit Cheinitz und Kleinapenburg, Winterfeld mit Baars, Quadendambeck, Recklingen und Sallenthin.
Die planmäßigen Einnahmen betrugen:
1884 . . 7.000,00
1894.. 12.200,00
1904.. 20.200,00
1914.. 34.900,00
1928.. 85.359,00
1934.. 55.731,00
Seit 1.9.1928 sind die Fernsprechgebühren nicht mehr durch das Postamt selbst, sondern durch das rechnungsführende Amt Gardelegen zu berechnen.
Im Jahre 1918 setzte infolge des Niederganges der Wirtschaft eine furchtbare Entwertung des Geldes ein. Der Geldwert von 8 GM entsprach Anfang Januar 1918 10 Papiermark, am 5. November 1923 aber rechnete eine Goldmark 1 Billionen Papiermark. Die Folgen dieser Entwertung (Inflation) waren verheerend. Die Bürger soweit sie nicht Landwirtschaft betrieben oder sonst Sachwerte besaßen, mussten große Entbehrungen auf sich nehmen, vor allen Dingen auch die Postbediensteten.
Die Auswirkungen dieser Papiergeldwirtschaft waren auch für den Postdienst zu spüren. Zahlenstellen, in normalen Zeiten fast unfassbar mussten täglich bearbeitet werden. In Körben, Säcken und sonstigen Behältern wurde das Geld zum Schalter gebracht. Auch die Kassenbücher mussten neu eingerichtet werden, weil sie nicht über genügend Spalten zum Aufnehmen verfügten. Beim hiesigen Postamt waren ständig zwei Kräfte damit beschäftigt Papiergeld zu zählen und zu ordnen.
Nach der Kreisgründung hat sich die Bedeutung des Postamtes vergrößert, so wurde bis Brunau/Jeetze quasie der komplette Kalbesche Werder betreut, während, Engersen mit Schenkenhorst zu Gardelegen, Kremkau zu Bismark und Winterfeld zu Salzwedel kamen. 1953 wurden 2 Landkreislinien Sport- und Zahlen-Toto eingeführt.
Die Linien befahren folgende Orte
Linie I
Vahrholz, Bühne, Güssefeld, Thüritz, Badel, Zethlingen, Winterfeld, Cheinitz, Brüchau, Kakerbeck, Wustrewe, Winkelstedt, Faulenhorst, Wernstedt, Gr. Engersen, Kl. Engersen, Schenkenhorst, Kalbe(Milde)
Linie II
Neuendorf, Kremkau, Berkau, Karritz, Poritz, Döllnitz, Bismark, Büste, Schönebeck, Natterheide, Brunau, Jeetze, Vietzen, Kahrstedt, Altmersleben, Kalbe(M)
Das Postamt wird ab 1.1.1953 von einem Zw.Postamt in eine PA der Gruppe VIII umgewandelt. Es erhält einen eigenen Postzeitungsvertrieb. Eine Landabfertigung wird eingerichtet. Der Personalbestand wird um fast das 3 fache vergrößert. Die Dienstabwicklung ist in der ersten Zeit schwierig, weil es zu 75 % ungelernte Kräfte sind, die einer dauernden Anleitung bedürfen.
Das Postamt ist dem Hauptpostamt Gardelegen zugeteilt. Die Wettbewerbsarbeit setzt ein und dem Postamt wird eine Planauflage in den einzelnen Positionen erteilt. Der Sport-Toto und Zahlen-Lotto wird von der Deutschen Post übernommen.
Ab 1.8.1955 wird zur weiteren Transportraumausnutzung der Deutschen Post für einen großen Teil des Kreisgebietes die Konsumbrotbeförderung durch posteigene Fahrzeuge übernommen. Am 1.8.1955 wurde zur weiteren Postversorgung der Landbevölkerung in 15 Orten des Kreisgebietes Poststellen II eingerichtet. Bedingt durch die Einrichtung des Postamtes Bismark, werden Linien neu festgelegt. Die Postversorgung der Stadt Kalbe (M) wird durch den täglichen Anschluss der Kraftgüterpost Magdeburg-Salzwedel verbessert. Die Berliner Ausgaben sind so bereits um 6 Uhr in Kalbe (M).
Ab 1.6.1957 wird die 48 Stundenwoche auf die 45 Stundenwoche reduziert.
Die Post beteiligt sich am 7.7.58 an der Arbeiter-Wohnungs-Baugenossenschaft.
In der Zeit von 1965-1968 werden die Postleitzahlen eingeführt.
Ab 1970 wird ein Zustellverfahren eingeführt, welches am 02.01.1980 wiederum durch ein neues Verfahren abgelöst wird.
Mit der Auflösung des Kreises Kalbe (Milde) 1987 begann auch das Ende der Post, zunächst schrumpften die Aufgaben zusammen, alles wurde von Gardelegen aus geregelt und zur Krönung wurde im Jahre 1999 nach der Privatisierung der Bundespost, der Postdienst ganz nebenbei in einen Sport- und Haushaltswarenladen bei Frenzels in der Ernst-Thälmann-str. nahe der Kreuzung mit abgewickelt, das alte damals extra dafür gebaute Postamt steht zum Verkauf.
Verwaltet wurde das Postamt von folgenden Vorstehern:
1801-1826 Steuereinnehmer Hesselbarth
1826. . . . . Gastwirt Schumann
1827-1846 Steuereinnehmer Dellen
1846-1858 Steuereinnehmer Voigt
1858-1860 Postexpeditionsgehilfe Schuchard
1860-1863 Hoboist Blachny
1863-1867 Postexpedient Laue
1867-1884 Postexpedient, Bürgermeister und Postverwalter Plaideur
1884-1889 Postverwalter Bessen
1889-1891 Postassistent Dietert
1891-1894 Postverwalter Seher
1894-1919 Postverwalter Albrecht
1919-1937 Postmeister Brauns
1937-1939 Postverwalter Busse
1939-1945 Postsekretär W. Schulze
1945-1947 Postassistentin Agnes Krüger
1947-1949 Amtsvorsteher Fehse
1949-1950 Amtsvorsteher Schenk
1950-1951 Amtsvorsteher Holthauer
1951-1952 Zweigpostamtsvorsteher A. Krüger
1952-1961 Leiter des Postamtes Riecke
1961-1971 Leiter des Postamtes Kusch
1971-1990 Leiter des Postamtes H.J. Schulze
2003 ist eine neue Broschüre von Kurt Redenz mit dem Titel Kalbenser Postgeschichte herausgekommen
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