Niederungsburg oder auch Sächsische Herrenburg
Im ehemals sumpfigen Gelände südlich der Milde, 1,7 km südlich des Dorfes Altmersleben gelegen. Es wird angenommen, dass diese Burg aus dem 8 - 10. Jahrhundert stammt. Von der jetzt nur noch als leichte Bodenwelle undeutlich erkennbaren Anlage.
Eine fast runde Hauptburg von etwa 150 m Durchmesser, wird im Nordosten von zwei sich voreinanderliegenden Vorwällen begrenzt. Nach Süden ist die Anlage durch die alte Milde begrenzt.
Gesamtlänge etwa 400 m, Breite 300 m.
Noch im 19. Jahrhundert war die Burg auf alten Karten eingezeichnet.
Hier einige Bespiele.
Messtischblatt von 1858
Auszug aus einer Seperationskarte, LHAM, C_20_V__Sep_Altmersleben_K_Nr_5
Die Burg bestand nicht wie in Kalbe aus Steinwällen oder Mauern, die Befestigungen waren Erdwälle, die durch Palisaden geschützt waren. Eine vergleichbare Burganlage wurde in Stöttinghausen in der Nähe von Bremen rekonstruiert.
Unser Kreisbodendenmalpfleger vermutet, dass es sich bei der Burg, um die Burg handelt, die 983 beim großen Slawenaufstand zerstört wurde. Vermutungen, die diese Burg an der alten Milde gelegen als Fluchtburg in den Sümpfen darstellen, können durch Keramikfunde weitestgehend wiederlegt werden. Nach den Funden zu urteilen, muss diese Burg über einen längeren Zeitraum besiedelt gewesen sein.
Eine Zeichnung einer ähnlichen Burg in Stöttignhausen nahe Bremen.:
Heute ist von der Burg nichts mehr zu erkennen. Pfarrer Sültmann schreibt in seinem "Kalbeschen Werder", dass noch um 1850 sich Jäger hinter den Burgwällen verstecken konnten.
Nur aus großer Höhe kann man die Burg erkennen.
Aufnahme aus google earth.
2007 unternahmen Studenten der Uni Potsdam, unter Leitung von Frau Dr. Lück mit einem "Geophilus electricus" eine Messung von elektrischen Feldern des Geländes. Sie scannten quasie den Boden und brachten dabei die genaue Lage der früheren Erdwälle zu Vorschein.
Auszug aus der Präsentation der Uni Potsdam
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